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DIS PLAY
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Theatrale Formen von Transparenz
MIT TEXTEN VON
David Frühauf, Gregor Guth, Dominic Oley, Ferdinand Schmalz, Gerhild Steinbuch
“Ich habe Beweise. Es gibt mich. Auf der digitalen Bordkarte steht mein Name. Ich bin erfasst. Ich bin amtlich vermerkt. Es gibt mich.”
Ich kann Security-Check, Gregor Guth
Im digitalen Netz gewähren wir zunehmend Ein-Sicht in unser Selbst. Die Selbstinszenierung auf diversen sozialen Plattformen dient einerseits zur Identitätskonstruktion aber auch zur Selbstvermarktung in einer Markt-orientierten Gesellschaft. Diese Transparenzsteigerung beschränkt sich aber nicht nur auf den digitalen Raum, sondern spiegelt sich auch in urbanen Lebenswirklichkeiten wider. Wir straffen unsere Körper in den Auslagen der Fitnesscenter, sitzen in verglasten Cafés und arbeiten in überdimensional großen Fenstern. Während einerseits die Empörung über Abhör- und Datenspeicherungsmethoden zwar einen Höhepunkt erreicht, wächst zeitgleich unsere Bereitschaft, die eigene Identität transparent, gläsern zu gestalten. Bisher verborgene Lebens- und Arbeitsräume werden so einsehbar.
Fünf Autor:innen haben sich intensiv mit den Potenzialen und Risiken der viel diskutierten Transparenzgesellschaft auseinandergesetzt.
Für „on DIS PLAY“ haben sie 15 minütige Monolge für fünf Schauspieler:innen zum Thema geschrieben, die in Schaufenstern von Erdgeschoßlokalen im Loop gezeigt werden. Zwei Stunden hat das Publikum Zeit, sich frei zwischen den Spielorten/Positionen zu bewegen, von Monolog zu Monolog.
Konzept, künstlerische Leitung Veronika Glatzner
Darsteller:innen Veronika Glatzner, Agnes Hausmann, Martin Hemmer, Anna Knapp, Nancy Mensah-Offei, Markus Schleinzer, Steffi Wieser
Regie Laurent Gröflin, Steffen Jäger
Choreografie Anna Knapp
Ausstattung/Kostüm Birgit Kellner, Nanna Neudeck
Ton Andreas Ladik, Mirella Kassowitz
Regieassistenz Ursula Leitner
Produktionsleitung Alexandra Hutter
Presse Regina Laschan
Video JAN ZISCHKA 2014